Aufbau einer Gitarre

Die Gitarre ist eigentlich kein so komplexes Instrument und ich will dir hier den Aufbau einer Gitarre näher bringen. Was ist ein Steg? Wie entsteht der Klang und was hat es mit der Mechanik auf sich? All diese Fragen und weitere interessante Dinge zum Aufbau einer Gitarre erfährst du, wenn du jetzt weiter liest.

Im Grunde ist die Gitarre in drei Teile unterteilt. In Kopf, Hals und Korpus. Fangen wir also von oben nach unten an und beginnen mit dem Kopf.

Kopf

Der Gitarrenkopf befindet sich ebenfalls wie bei uns Menschen oben. Er besteht aus Sattel, Wirbeln und der Stimmmechanik. Was

Wirbel

An den Wirbeln wird die Gitarre gestimmt und sie sorgen dafür, dass die Gitarre auf Spannung ist. Durch die Drehbewegung wird die Stimmmechanik geregelt. Die Saitenspannung wird über die einzelnen Wirbel festgelegt, die ein Gewinde haben und wie eine Schraube funktionieren. Eine Gitarre hat 6 Saiten: E A D G B e, wobei die E Saite die dickste Saite ist und die e die dünnste uns somit hellste Saite der Gitarre darstellt. Es gibt auch 12 saitige Gitarren. Aber auch Ukulelen und Bassgitarren, diese haben allerdings nur 4 Saiten.

Stimmmechanik

Die Stimmmechanik ist mit den Wirbeln verbunden und sie sorgt dafür, dass die Gitarre richtig klingt. An der Stimmmechanik sind die jeweiligen Saiten der Gitarre befestigt und können über die Wirbel entsprechend gespannt und entspannt werden, was die Gitarrensaite heller oder dunkler klingen lässt.

Sattel

Der Sattel trennt den Gitarrenkopf vom Hals und ist mit kleinen Schlitzen (Nuts) versehen, die dafür sorgen, dass die einzelnen Saiten sicher und richtig geführt werden und nicht verrutschen oder sich übereinander legen.

Gitarrenhals

Jetzt kommen wir zur Giraffe. Naja nicht wirklich aber wenn man sich den Gitarrenhals so anschaut kann man schon gewisse Ähnlichkeiten sehen, wobei dies natürlich nicht die offizielle Beschreibung ist. Der Gitarrenhals besteht aus Griffbrett und den einzelnen Bundstäben. Die Saiten verlaufen parallel vom Sattel am Kopf bis hinunter zum Steg bzw. der Brücke. Diesen Abstand nennt man auch Mensur und über diese Länge bestimmt man auch die Gitarrengröße, auf die weiter unten eingegangen wird. Bei 6 Stahlsaiten, wie es bei Westerngitarren der Fall ist, wird der Hals mit einem inneren Spannstab verstärkt. Es lastet schon bei einer gestimmten Gitarre enorme Kraft auf dem Hals.

Griffbrett

Das Griffbrett. Hier spielt sich die „ganze Musik“ ab. Auf dem Griffbrett bist du mit deiner linken Hand dafür verantwortlich, dass sich die angeschlagenen Saiten auch gut (zusammen) anhören. Mit den Fingern der linken Hand drückst du nämlich die Saiten zwischen den Bünden auf das Griffbrett und verkürzt somit den Saitenabstand zum Steg. Dadurch schwingen die Saiten weniger lang und der Ton wird höher. Ja dies hat mit Physik zu tun. Stichwort: Schwingung. Die Saiten schwingen jeweils in unterschiedlichen Frequenzen. Man spricht hier auch von einer gedämpften harmonischen Schwingung. Die tiefe E Saite schwingt z.B. mit ca. 82Hz.

Auf dem Griffbrett befinden sich am Bund 3, 5, 7, 9,12, 15, 17, 19, 21 kleine Markierungen (meist Punkte auf dem Bund oder, von oben betrachtet, auf dem Hals. Diese Markierungen dienen der schnelleren Orientierung auf dem Griffbrett. Die Markierung auf dem 12 Bund besteht meist aus 2 Punkten, die sich übereinander befinden.

Bundstab

Die Bünde sind auf dem Hals angeordnet und werden durch querliegende Bundstäbchen unterteilt. Ein Bund entspricht hier einem Halbton-Schritt. Bewegst du also den gedrückten Finger auf der Saite von oben (Sattel) in Richtung Schallloch springst du je Bund einen Halbton-Schritt höher. Andersherum einen Halbton-Schritt tiefer. Die Bundstäbchen haben nicht alle den selben Abstand. Oben sind die Bünde breiter als die in Richtung Schallloch. Je kleiner die Abstände sind, desto höher sind die Töne.

Korpus

Der Korpus einer Gitarre oder auch Resonanzkörper genannt besteht aus der Decke auf der Vorderseite, dem Boden auf der Rückseite, dem Schallloch und dem Steg. Er ist aus unterschiedlichen Materialien gefertigt. So tragen die verschiedenen Holzarten dem klanglichen Charakter bei und machen den Preis aus. Einige Holzarten sind jedoch auf einer schwarzen Liste und dürfen nicht mehr verbaut/verkauft werden. Auch die Mitnahme in andere Länder oder der Verkauf von Gitarren aus speziellen geschützten Holzarten kann zu Problemen führen. Die Saiten laufen über den Korpus und das Schallloch und sind am Steg mit diesem verbunden. Somit schwingt auch der Korpus mit jedem Saitenanschlag und der hohle Holzkörper verstärkt den Klang.

Decke

Die Decke ist aus unterschiedlichen Holzarten gefertigt. Diese haben verschiedene Schwingungseigenschaften und bestimmen somit auch die Klangfarbe. In der Decke ist das Schallloch und der Steg angebracht.

Schallloch

Das Schallloch ist ein Loch über das die Saiten laufen. Es verstärkt den Klang der akustischen Gitarre indem es die Luftströmung nach außen lässt. Dieses Schallloch muss nicht immer rund sein und in der Mitte befindlich. Es gibt auch z.B. Violinschlüssel als Schalllöcher, die sich dann neben den Saiten befinden.

Saiten

Die Seiten laufen vom Gitarrenkopf über den Hals und enden auf der Decke des Korpus. Die Saiten gibt es in unterschiedlichen Dicken und Materialien. So bestehen die letzten 3 Saiten einer Konzertgitarre aus Nylon. Bei Western- und E-Gitarren kommen hauptsächlich Stahlsaiten zum Einsatz. Willst du mehr über Saiten erfahren. Schau dir doch mal meinen anderen Beitrag: Die richtige Saitenwahl –  Welche Gitarrensaiten benötige ich? oder: So wechselst du die Saiten deiner Gitarre schnell und sicher an.

Steg / Brücke

Der Steg befindet sich auf der Decke und sorgt für die starre Befestigung der Saiten. Auf der anderen Seite werden die Saiten über die Mechanik am Kopf justiert und können hier gespannt und entspannt (gestimmt) werden. Die einzelnen Saiten laufen über den Steg und werden mit Bridge Pins (siehe unten) in der Decke befestigt. Die Bridge Pins sorgen dafür das die Saiten die Ball Ends (siehe unten) fest in der Decke halten und nicht rausrutschen lassen.

Korpus bei E-Gitarren

Bei E-Gitarren ist kein Schallloch vorhanden und der Korpus ist aus einem massiven Material. Hier kommen dann magnetische Tonabnehmer (Pickups) zum Einsatz, die die Schwingung der Saiten in elektrische Signale umwandeln und über einen Verstärker, auch Amp genannt, ausgegeben werden können. Auf der Decke der E-Gitarren sind meist 2-4 Potentiometer mit denen die Lautstärke und Toneinstellungen vorgenommen werden können. Meist auch noch ein Umschalter, damit ihr die verschiedenen Tonabnehmer auswählen könnt.

Tonabnehmer (Pickups)

Da E-Gitarren kein Schallloch besitzen müssen die Schwingungen anders verstärkt werden. Hier kommen die Tonabnehmer zum Einsatz. Dieses elektrische Bauteil erzeugen durch die Schwingungen ein magnetisches Feld und daraus elektrischen Strom. Das Signal wird über den 6,3mm Klinken Kabel Anschluss, der sich am Korpus der Gitarre befindet, an der Verstärker weitergegben. Ein entsprechendes Klinkenkabel gibt es bei Thomann (*). Bei Tonabnehmern gibt es unterschiedliche Versionen, die klangliche Unterschiede aufweisen.

Single Coil

Der Single Coil Tonabnehmer erzeugt einen transparenteren Klang also sein Gegenstück der Humbucker

Humbucker

Bei diesem Tonabnehmer werde elektrische Störung besser unterbunden als beim Single Coil. Er kling voluminöser und kommt oft beim Hardrock zum Einsatz.

Mensur

Die Mensur ist der Abstand zwischen Sattel und Steg. Anhand dieses Abstandes kannst du festlegen welche Gitarrengröße du benötigst. Oder besser gesagt kannst du anhand deine Körpergröße kannst du über die Mensur sehen, welche Gitarrengröße sich für dich am besten eignet. Es gibt verschiedene Gitarrengrößen, die ich hier kurz beleuchten möchte.

Gitarrengröße: 1/8

  • Mensur: 39,7cm – 41cm
  • Körpergröße: bis ca. 1,10m

Gitarrengröße: 1/4

  • Mensur: 47,2cm – 48,7cm
  • Körpergröße: ca. 1,10m – 1,30m

Gitarrengröße: 1/2

  • Mensur: 53,0cm – 54,7cm
  • Körpergröße: ca. 1,20m – 1,40m

Gitarrengröße: 3/4

  • Mensur: 59,5cm – 61,4cm
  • Körpergröße: ca. 1,30m – 1,50m

Gitarrengröße: 7/8

  • Mensur: 62cm – 63-cm
  • Körpergröße: ca. 1,40m – 1,60m

Gitarrengröße: 4/4

  • Mensur: 63,0cm – 64,0cm
  • Körpergröße: ab ca. 1,6m

Diese Richtwerte sind eine gute Orientierung für die optimale Gitarre. Am besten testet ihr im Geschäft ein paar unterschiedliche Mensuren. Gerade bei Kindern ist es wichtig, die richtige Mensur zu wählen, da eine falsche Gitarrengröße zu schneller Frustration führt.

Saitenlage

Hiermit ist der Bereich zwischen Saite und Bundstab gemeint. Also der Abstand zwischen der Saite und deinem Bundstab auf dem Gitarrenhals. Ist dieser zu niedrig, kann man die Saiten zwar leicht herunterdrücken aber die Saiten schnarren recht schnell da der Abstand einfach zu gering ist.

 

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