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Diese Komponenten sind notwendig, wenn ihr ein eigenes Tonstudio einrichten wollt

Du wolltest schon immer ein eigenes Tonstudio einrichten? Und wissen, wie genau du einen Song aufnehmen kannst und welches Equipment hierfür benötigt wird? Dann bist du hier genau an der richtigen Stelle. Hier verrate ich dir, welche Komponenten du für den Start und dein eigenes kleines Home-Recording Studio benötigst. Auch erfährst du wie du am besten vorgehst. Lass uns starten!

Wer kennt noch die guten alten Zeiten, bei denen man mit einem Kassettenrekorder vor dem Radio kniete und bei seinem Lieblingslied den „Record“ Knopf drückte. Man hoffte, dass so wenig wie möglich Ansagen durch den Radiomoderator zu hören waren und hatte seine Mutter vorher gebeten, nicht zu laut: „Essen ist fertig“ zu rufen, damit die Aufnahmen nicht hinüber war.

Heut zu Tage gibt es viel gutes und erschwingliches Equipment um seinen eigenen Song zu produzieren und aufzunehmen und das in einer Qualität, die sich sehen bzw. hören lassen kann. Egal ob Musiker, Podcaster oder DJs, mit einem kleinen Heim-Studio lassen sich schon sehr viele tolle Dinge anstellen. Lasst uns also mit einer kleinen Vorstellung starten und in die Welt des Home-Recording eintauchen.

Welches Equipment wird für ein eigenes Tonstudio benötigt?

Diese fragen ist natürlich sehr breit gefächert und hängt von den Anforderungen, Wünschen und nicht zu letzt vom Geldbeutel ab. Doch fangen wir mal klein an. Ich stelle euch hier einige nützliche und erschwingliche Dinge vor, die in einem Tonstudio nicht fehlen dürfen.

Anforderungen

Hier gibt es verschiedenen Szenarien, wozu ihr ein Home-Studio gebrauchen könnt:

  • Musiker/Singer-Songwriter: Um die eigenen Instrumente/Songs aufzunehmen und zu bearbeiten (z.B. Hall auf die Stimme zu legen oder der Gitarre einen Verzerrungs-Effekt hinzuzufügen). Es können aber auch Backing-Tracks erstellt werden, zu denen ihr dann üben könnt. Mit einem Notebook oder MacBook seid ihr mobil und könnt so z.B. Demotapes im Proberaum aufnehmen. Wichtig ist natürlich eine richtig gestimmte Gitarre. Wie du deine Gitarre richtig stimmst erfährst du in diesem Artikel: Gitarre richtig stimmen – So gehts!
  • Podcaster: Um gesprochene Tonbeiträge zu schneiden oder Störgeräusche rauszufiltern
  • DJs: Um einen Song oder Remix zu erstellen. Drum-Loops erzeugen und Synthesizer-Spuren einspielen

Arbeitsplatz & Computer

Grundsätzlich benötigt ihr ein Zimmer oder einen Teil von eurem Zimmer in dem ihr euch etwas ausbreiten könnt. Klar gibt es räumliche und somit klangliche Unterschiede und ein Zimmer mit Teppichboden eignet sich besser als ein komplett gefliester Kellerraum mit Schlachthausatmophäre (Schallreflexion). Zudem benötigt ihr natürlich einen kleiner Schreibtisch und euren PC oder Notebook bzw. Mac. Dieser sollte nicht allzu alt sein, muss aber kein Highend-Gerät sein. Hier ist lediglich auf etwas Arbeitsspeicher (ab 4GB) und freien Festplattenspeicher zu achten und ein unterstützter Prozessor, auf dem die DAW (Digital Audio Workstation) Software läuft. Dies erfahrt ihr unter den Systemvoraussetzungen der entsprechende DAWs.

Computer: Windowsrecher/-notebook oder ein Apple Macbook / Mac

DAW (Digital Audio Workstation)

Dies ist das Herzstück deines zukünftigen kleines Home-Tonstudios. Diese Software ist dazu da, dass du deinen eigenen Song aufnehmen und entsprechend bearbeiten kannst. Man kann es in etwa mit einem Bildbearbeitungsprogramm (z.B. Adobe Photoshop) vergleichen. Denn mit diesem Programm kann man auch Daten (in diesem Falle: ein Bild) bearbeiten, muss dieses Bild aber erst aufnehmen, sei es über eine Digitalkamera oder über das Smartphone und es im Anschluss übertragen. Natürlich kannst du auch einfach selbst mit der Maus oder einem Zeichenstift etwas malen. Im Anschluss kann man dieses Bild dann bearbeiten. Bei einer DAW ist das in etwa auch so. Du kannst mit diesem Programm Audiospuren erzeugen und bearbeiten. Für das Bearbeiten ist dazu vorher die Übertragung bzw. die Aufnahme aus einer Quelle nötig. Diese Quelle kann z.B. dein Instrument wie Gitarre, Keyboard oder Schlagzeug, aber auch der Gesang über ein Mikrofon sein. Um das Signal der Quelle auf den Computer zu übertragen ist ein Audio-Interface nötig. Dieses wird unter der DAW Auflistung beschrieben.

Einsteiger DAWs:

Profi DAWs:

Weitere DAW Programmvorschläge: https://www.thomann.de/de/sequenzersoftware.html (*)

Audio-Interface

Wenn du ein eigenes Tonstudio einrichten willst kommst du um ein Audio-Interface nicht drum herum. Mit einem Audio-Interface könnt ihr euer Instrument oder auch den Gesang digitalisieren und im Anschluss entsprechend bearbeiten. Es bildet sozusagen das Herz eines Tonstudios und ist im Grunde nichts anderes als eine Soundkarte – mit Eingang und Ausgang. Es bildet die Schnittstelle zwischen euren Eingängen (z.B. Instrument, Mikrofon (Eingang) und eurem Computer und bedient die Ausgänge, wie Kopfhörer, Boxen oder aber auch ein Mischpult.

Das Audio-Interface wird meistens per USB-Kabel mit dem Computer verbunden und überträgt die Daten über ebendieses. Neben einer USB Anschlussvariante gibt es ebenfalls noch weitere, wie z.B. Thunderbold oder auch intern über PCI-Steckplatz angeschlossene Interfacetypen. Doch die gängigste Anschlussvariante ist die per USB Kabel – Eine Auswahl an USB Audio-Interfaces findet ihr bei Thomann (*).

Ich selbst habe das Behringer UC22C (*) im Einsatz und bin damit sehr zufrieden (tolle Verarbeitung und gute Soundqualität). Dieses hat 2 Line Combo-Eingänge (XLR und 6,3mm Klinke), sowie einen MIDI IN/OUT und 2 Klinken 6,3mm Ausgänge. Zudem kann das Gerät per USB 3.0 mit Strom versorgt werden und direkt über ein Apple iPAD betrieben werden. Dank der 2 Class-A D-Pre Mikrofon-Vorverstärker mit +48 V Phantomspeisung (für z.B. Kondensatormikrofone) eignet sich dieses Audio-Interface bestens für kleine, qualitativ hochwertige Aufnahmen im eigenen kleinen Homestudio. Zum zusätzlichen Abhören kann selbstverständlich ein Kopfhörer angeschlossen werden. Zudem ist Cubase AI und Cubasis LE DAW App für das iPad (Download Versionen) mit dabei.

Es gibt verschiedenen Audio-Interface Typen, die sich in der Anzahl der Ein-/Ausgänge und in der Vorverstärker Art unterscheiden und im Endeffekt den Preis ausmachen. Empfehlenswerte Marken sind hier Steinberg (*) oder Focusrite (*). Im hochpreisigen Bereich ist hier auf jeden Fall Universal Audio (*) zu nennen. Für den Start reicht jedoch ein Interface mit einem oder zwei Eingängen.

Audio-Interface: z.B. das Behringer UC22C (*)

Instrument

Natürlich willst du in einem Tonstudio sicher auch etwas aufnehmen? Hier kommen die Instrumente als Eingangssignale deines Audio-Interface ins Spiel. So kannst du in der DAW ein neues Projekt anlegen und hier beliebige Tonspuren (sei es ein Instrument oder Gesang) aufnehmen. Auch kannst du diese selbst erzeugen lassen oder vorgefertigte MIDI Spuren von Software Instrumenten spielen lassen.

In diesem Abschnitt geht es allerdings um das Instrument selbst. Hier sollst du deine Gitarre aufnehmen. Den Ton der Gitarre kannst du entweder über einen integrierten Tonabnehmer oder über ein Mikrofon aufnehmen. Zudem kannst du deine Gitarre mit einem Tonabnehmer nachrüsten, falls diese nicht über einen verfügt. In den Tonabnehmer steckst du einfach ein Instrumenten Klinkenkabel. Das andere Ende steckst du in den Eingang deines Audio-Interfaces.

Mikrofon

Mit Mikrofonen kannst du neben Gesang und Sprache aber auch Instrumente ab-/aufnehmen. Es gibt verschiedene Mikrofontypen. Neben Gesangsmikrofonen wie dem Shure SM58 (*), gibt es auch Studiomikrofone, die extra für die Gesangsaufnahme im Studio konzipiert sind. Ein gutes Einsteiger-Kondensatormikrofon ist das Rode NT1-A (*). Diese Kondensatormikrofone benötigen allerdings eine +48V Phantomspeisung. Hier solltet ihr darauf achten, dass das Audio-Interface dieses liefert, da ihr sonst das Mikrofon nicht verwenden könnt.

Fehlt euch noch etwas oder möchtet ihr mehr zu einem Thema erfahren, lasst es mich wissen!